Folk Horror beim SLASH Woodlands Dark and Days Bewitched

Düstere Legenden, Okkultismus, Naturmystik – seit etlichen Jahren zeigt sich das Genrekino wieder maximal verzaubert von folkloristischen Motiven (man denke etwa an die Welterfolge von Robert Eggers’ THE WITCH, 2015, und Ari Asters MIDSOMMAR, 2019). Auch das SLASH Filmfestival holte in den vergangenen Jahren zahlreiche Perlen dieses Subgenres auf die Leinwand. Diesen Herbst zollt das Festival dem Phänomen Folk Horror nun besonderen Tribut:

Ausgehend von der Dokumentation WOODLANDS DARK AND DAYS BEWITCHED: A HISTORY OF FOLK HORROR der Kanadierin Kier-La Janisse präsentiert das SLASH Filmfestival dieses Jahr die gleichnamige Folk-Horror-Retrospektive WOODLANDS DARK AND DAYS BEWITCHED.

Begleitend dazu finden sich im regulären Programm auch zeitgenössische Vertreter des Subgenres, etwa der mit herrlichen Spezialeffekten versetzte, südafrikanische Öko-Folk-Horror GAIA von Jaco Bouwer.

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Filme im Detail

GAIA
R: Jaco Bouwer | ZA 2021 | 96 mins

Als Nationalpark-Rangerin Gabi im Dickicht des Tsitsikamma-Urwalds auf eine Schnappfalle tritt und vom Vater-Sohn-Gespann Barend und Stefan in ihre nahegelegene Hütte gebracht wird, glaubt sie, das Schlimmste hinter sich zu haben. Bald schon bemerkt sie ihren Irrtum, denn die beiden Männer scheinen dem Wald und seinen Wesen kultisch ergeben zu sein. GAIA ist Öko-Folk-Horror, überwuchert von Schwammerln, Moosen und Geflechten. Regisseur Jaco Bouwer inszeniert seine eigentümliche, erschreckende Vision mit großer Konzentration und unterstützt von exzellenten Spezialeffekten.

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Dokumentation:
WOODLANDS DARK AND DAYS BEWITCHED: A HISTORY OF FOLK HORROR
Kier-La Janisse | USA 2021 | 194 mins

Die Kanadierin Kier-La Janisse untersucht in ihrem massivem Dokumentarfilmprojekt die Ideengeschichte des schwer zu fassenden Subgenres und unternimmt eine erhellende, beeindruckende Reise durch die Folk Horror-Historie des Weltkinos.
Dabei hebt sie auch verschüttgegangene Bedeutungsebenen aus zum Eigenen und Fremden, Ländlichen und Urbanen, Heimat und Ferne. Die Wälder, sie singen wieder.

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FOLK-HORROR-RETROSPEKTIVE:
„WOODLANDS DARK AND DAYS BEWITCHED“
kuratiert von Kier-La Janisse

Folk-Horror-Spezialistin Kier-La Janisse, die für ihre Doku über 200 Filme des Genres analysierte und rund 50 Personen interviewte, stellte eigens für das SLASH eine mehr als ein Dutzend Titel starke Retrospektive zusammen, die das Publikum durch schaurige Mythen und Legenden unterschiedlicher Kulturkreise führt: von den britischen Kultfilmen THE WICKER MAN, BLOOD ON SATAN’S CLAW und WITCHFINDER GENERAL über die jugoslawische Vampirgeschichte SHE-BUTTERFLY bis hin zum preisgekrönten belarusischen Folk-Horror THE SAVAGE HUNT OF KING STAKH.

Filmliste (wird noch ergänzt):

 

  • EYES OF FIRE (R: Avery Crounse | US 1983)

 

  • SHE-BUTTERFLY (OT: Leptirica | R: Djordje Kadijevic | YU 1973)

 

  • THE SAVAGE HUNT OF KING STAKH (OT: Dikaya okhota korolya Stakha | R: Valeri Rubinchik | USSR 1980)

  • DARK WATERS (R: Mariano Baino | RU/IT/UK 1993)

 

  • THE DREAMING (R: Mario Andreacchio | AU 1988)

 

  • NANG NAK (OT: Nang Nak | R: Nonzee Nimibutr | TH 1999)

 

  • WITCHHAMMER (OT: Kladivo na čarodějnice | R: Otakar Vávra | CS 1970)

  • WITCHFINDER GENERAL (R: Michael Reeves | UK/US 1968)

 

  • THE WICKER MAN (R: Robin Hardy | UK 1973)

 

  • BLOOD ON SATAN’S CLAW (R: Piers Haggard | UK 1971)

 

  • SUKKUBUS (OT: Sukkubus – den Teufel im Leib | R: Georg Tressler | DE 1989)

  • THE WOLF (OT: Wilczyca | R: Marek Piestrak | PL 1983)

 

  • PENDA’S FEN (R: Alan Clarke | UK 1974)