Von fiesen Eiterbeulen und mordlustigem Haar… Erste Highlights SLASH 1/2

Hurra! Euer liebstes Mini-Filmfestival wurde auf vier Tage – also bis inkl. 20. Juni – verlängert! 

Nach dem Corona-bedingten Ausfall im Vorjahr feiert das SLASH 1/2 2021 ein ausgiebiges Comeback. An vier Tagen und mit über 10 Filmen präsentieren wir den internationalen Fantastischen Film in all seiner Vielfalt. Auf dem Programm stehen deftige Szenen, bei dem Blut und Eiter (mmhhh!) nur so spritzen, ebenso wie subtiler Horror und Gesellschaftskritik – schließlich soll sich nicht nur euer Magen umdrehen, sondern auch euer Hirn ordentlich durchgerührt werden.

Gezeigt werden etwa Brandon Cronenbergs Sci-Fi-Thriller POSSESSORTyler Russells ebenso scheußlicher wie witziger Body-Horror-Streifen CYST, Justin Simiens wilde Horror-Satire BAD HAIR und Bill Benz’ Thriller-Mockumentary THE NOWHERE INN (hosted by FM4).
Eine Kooperation mit dem Crossing Europe Festival Linz ist ebenfalls wieder fixer Bestandteil des Festivalprogramms.

Weitere Filmhighlights werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

***

Die ersten Filme im Detail

 

POSSESSOR
Kanada/UK 2020
R: Brandon Cronenberg
Mit: Andrea Riseborough, Christopher Abbott, Jennifer Jason Leigh, Sean Bean

Tasya Vos ist Elite-Agentin für ein zwielichtiges Unternehmen: Vermittels eines Gehirnimplantats steigt sie (oder besser: ihr Bewusstsein) in andere Körper und verübt in und mit diesen Auftragsmorde. Doch ein jeder Hit hinterlässt tiefe Spuren in ihrer Psyche und Tasya tut sich zunehmend schwerer damit, wieder in ihre eigene Identität zurückzufinden. Und dann bleibt sie plötzlich in einem fremden Körper „hängen“ – mit fatalen Konsequenzen. Brandon Cronenberg emanzipiert sich mit POSSESSOR trotz engster Verwandtschaft in Themen und Weltenbau endgültig und nachhaltig vom Werk seines berühmten Vaters und inszeniert einen so zeitgeistigen wie radikalen Sci-Fi-Thriller als philosophisch untermauertes Verstörungskino.

***

Hosted by FM4:
THE NOWHERE INN
USA 2020
R: Bill Benz
Mit: Annie Clark (aka St. Vincent), Carrie Brownstein, Ezra Buzzington, Dakota Johnson

Die Kunst imitiert das Leben, das die Kunst imitiert. Dieses Axiom jedweder Meta-Fiktion wird in Bill Benz’ surrealer Mockumentary „THE NOWHERE INN“ durchexerziert und zwar anhand der brüchigen Beziehung zwischen der sehr menschlichen Annie Clark und ihrer überlebensgroßen Pop-Persona St. Vincent. Eine (fiktive) Dokumentation soll die Frau hinter der erfolgreichen und kultisch verehrten Musikerin zeigen, aber die ist aufgrund enormer Durchschnittlichkeit nur bedingt leinwandgeeignet. Um den Film zu retten, übt Annie sich in Exzentrik und Exaltiertheit, verliert sich aber immer mehr in der Kunstfigur und ihrer Kunstwelt.

***

CYST
USA 2020
R: Tyler Russell
Mit: Eva Habermann, George Hardy, Greg Sestero

In einer US-amerikanischen Kleinstadt der frühen 1960er-Jahre werkelt Dr. Guy unermüdlich an seiner revolutionären „Get Gone“-Maschine, die vermittels Laser-Strahl Patienten von Zysten, Geschwüren und anderen Auswüchsen befreien soll. Doch deren Patentierung rückt in unerreichbare Ferne, als eine Fehlfunktion des Apparats eine gemeine Zyste in ein Geschwulst-Monstrum verwandelt, das mordend durch die Ordination zieht. CYST ist ein scheußlicher, ekliger, witziger Rücksturz in die goldene Creature Feature-Ära, ein fettes Fest für Freunde des Blut & Beulen-Kinos und so sinnstiftend wie schillernd besetzt mit Schundler-Helden wie George Hardy (TROLL 2) und Greg Sestero (THE ROOM).

***

BAD HAIR
USA 2020
R: Justin Simien
Mit: Zaria Kelley, Corinne Massiah, Elle Lorraine

Elle versucht erfolglos in der Unterhaltungsindustrie im L.A. des Jahres 1989 Fuß zu fassen. Als der Fernsehsender, bei dem sie arbeitet, zu einem hippen MTV-Konkurrenten ummodelliert wird, empfiehlt ihr die neue Chefin zwecks Erfolgsaussichten den Afro gegen eine Langhaarfrisur einzuwechseln. Doch Elles Extensions entwickeln ein mörderisches Eigenleben. BAD HAIR ist eine wilde Horrorsatire über die Gefahren unterdrückter (kultureller) Identität und gleichzeitig Sturzflug durch die vom New Jack Swing befeuerte afroamerikanische Pop-Landschaft der späten Achtziger-Jahre inklusive ikonischer (Gast-) Auftritte von Usher, Kelly Rowland und – ganz groß! – Vanessa Williams.